Am Sonntag soll in Frankfurt eine Weltkriegsbombe entschärft werden. Hierfür wird ab 6 Uhr morgens die Umgebung in einem Radius von 1,5 km Entfernung gesperrt und rund 60.000 Frankfurterinnen und Frankfurter müssen ihre Wohnungen verlassen. Wer sich vorstellen kann, trotz dieser Umsände den Tag (auch) für Kunst zu nutzen, der könnte die an diesem Tag endende Peter Saul-Ausstellung in der Schirn Kunsthalle besuchen. Wer von der Evakuierung betroffen ist, muss unter Vorlage seines Personalausweises keinen Eintritt zahlen.
Trailer: Peter Saul-Ausstellung in der Schirn
Obwohl Peter Saul mit seinem eigenwilligen Oeuvre eine jüngere Generation US-amerikanischer Künstler maßgeblich beeinflusst hat, ist sein Schaffen bislang wenig beachtet. Lange bevor „Bad Painting“, ein Ende der 1970er-Jahre durch die Kuratorin und Kritikerin Marcia Tucker in den USA geprägter Begriff, ein zentrales Anliegen der zeitgenössischen Kunst wurde, verletzte Peter Saul ganz bewusst den guten Geschmack und griff dabei politische und soziale Themen auf – schrill, mit grellen, bunten Farben und derben Humor.