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Die 1880 gegründeten Adlerwerke stellten ursprünglich Fahrräder her, ab 1900 auch Schreibmaschinen, Motorräder und Automobile. Im Nationalsozialismus fungierten die Adlerwerke als Rüstungsbetrieb und wurden von der SS mit KZ-Häftlingen für die Produktion versorgt. Am 22. August 1944  wurde auf dem Gelände der Adlerwerke im Frankfurter Gallus ein Konzentrationslager mit dem Decknamen „Katzbach“, eines von zahlreichen Außenlager des KZ Natzweiler-Struthof im Elsass in Betrieb genommen.

Im März 2022 wurde im historischen Gebäudekomplex der ehemaligen Adlerwerke der Geschichtsort Adlerwerke: Fabrik, Zwangsarbeit, Konzentrationslager eröffnet. Am vergangenen Wochenende wurde das einjährige Bestehen des Geschichtsortes begangen und ein neuer Ausstellungsteil zur Geschichte der Auseinandersetzung um die Erinnerung an das KZ „Katzbach“ und die Zwangsarbeit in den Adlerwerken präsentiert. Im Fokus stehen die Themen „Arbeit“, „Anerkennung und Entschädigung“ und „Erinnerung“. Hier erfährt man z. B. die Geschichte zum Gedenkstein für das Gemeinschaftsgrab der ermordeten KZ-Häftlinge auf dem Hauptfriedhof, z. B. wie der ursprünglich Text dafür auch die Verantwortung der Dresdner Bank thematisierte, diese Nennung vom damals zuständigen Dezernenten Tom Koenigs (Die Grünen) aber abgelehnt wurde und natürlich wie überhaupt in Frankfurt am Main das Thema der Aufarbeitung des KZ in den Adlerwerken auf wenig Begeisterung stieß.

Im neuen Ausstellungsteil werden mit Fotos, Infotafeln und Videos auch die zahlreichen Aktionen der vergangenen Jahre präsentiert, z. B. Mitten unter uns von Stefanie Grohs, diverse Störungen und Irritationen von Margarete Rabow und mit einem von mir gemachten Foto in der Ausstellung vertreten ist auch das Projekt Achtung, Achtung von Naneci Yurdagül und Thomas Müller. Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen.

Es finden auch immer wieder Veranstaltungen statt, demnächst z. B. eine Feierabendführung, ein Vortrag zum Gedenken ohne Denkmal oder auch eine Buchvorstellung zu den französischen Zwangsarbeitern in den Adlerwerken.

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Schaufenster erinnert an Überlebende des KZ Katzbach

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