Die Kaiserpassage liegt im Frankfurter Bahnhofsviertel und steht aufgrund von Umgestaltungsplänen der Eigentümerfirma vor einer in dieser Form so wohl noch nicht dagewesenen Veränderung seit ihrem Bestehen.
Viele Geschäfte in der Passage, welche die Kaiserstraße mit der Taunusstraße verbindet, haben ihren Betrieb an angestammter Stelle bereits aufgegeben und sich neue Räumlichkeiten in der Stadt gesucht. Den noch wenigen Läden vor Ort könnte ein ähnliches Schicksal drohen. Da es sich fast ausschließlich um ausländische Geschäfte handelte, entstand mit Betreten der Kaiserpassage auch immer ein Hauch von Urlaub im südasiatischen und arabischen Raum, u. a. mit Geschäften, die zum Teil auf engstem Raum nicht nur interessante und für hiesige Gewohnheiten ungewöhnliche Lebensmittel anboten, sondern auch eine Warenpräsentation pflegten, die nur wenige Zentimeter in Höhe und Breite der Ladenfläche ungenutzt ließen.
Schade jedenfalls, dass dieser Mix mehr oder weniger auseinandergerissen wird, besonders für all jene, die dort regemäßig verkehrten und es zu schätzen wussten, solche Etablissements vereint unter einem Dach zu wissen, und nicht verteilt über Stadt oder Stadtteil. Gerade in Zeiten, in denen gut frequentierte Straßen in manchen Stadtteilen sich immer öfter ähneln und moderne Einkaufszentren auch nach Jahren nicht an Profil gewinnen, wäre hier eine Lösung, die auf die bestehende Art der Zusammensetzung setzt, sicher auch mal interessant gewesen, besonders in diesem Stadtteil.
Bei meinem letzten Besuch hat die Kaiserpassage ein ziemlich tristes Bild abgegeben.
Am Samstag, 10. September (12 bis 23 Uhr), und Sonntag, 11. September (13 bis 19 Uhr), findet im Bahnhofsviertel auf dem Straßenabschnitt zwischen Mosel- und Elbestraße das Kaiserstraßenfest 2016 statt.