Der auf den Römerberg führende Aufgang der U-Bahn-Haltestelle „Dom/Römer“ und die B-Ebene wurden von November bis Dezember 2003 in einer Zusammenarbeit von VGF und Schirn Kunsthalle saniert. Fortan sollten dort angebrachte Sprüche wie „In die Schirn gehen ist keine Kunst“ oder „Werbung machen ist keine Kunst“ Besucher*innen der Altstadt direkt in das 1986 eröffnete Ausstellungshaus locken. Am 15. Dezember 2003 besichtigten sogar Ex-Oberbürgermeisterin Petra Roth und Ex-Schirn-Leitung Max Hollein diese „einzigartige Allianz zwischen Kultur- und Verkehrsbetrieb“ beiderseits der Fahrtreppen.
Vor einigen Wochen fiel mir auf, dass große Teile dieser Wandbeschriftungen verschwunden waren: „In die Schirn gehen ist keine Kunst“, „Römer fotografieren ist keine Kunst“, „Schwitzen ist keine Kunst“, „U-Bahn Fahren ist keine Kunst“ – all diese Sprüche, die sich an den Wänden im oberirdischen Bereich der U-Bahn-Station befanden sowie das nachträglich hinzugefügte „Graffiti ist keine Kunst“ des Streetart-Künstlers Siko, waren weg, die Wände weiß gestrichen.
Mich interessierte, warum ein Teil dieser Slogans entfernt wurde, ob sie neu aufgemalt werden oder womöglich durch etwas komplett Neues ersetzt werden würden, aber auf E-Mail- und Instagram-Anfragen reagierte die Schirn Kunsthalle nicht. Dafür aber die VGF. Diese klärte mich darüber auf, dass die Schriftzüge im Rahmen von Sanierungsarbeiten bereits im vergangenen Jahr (!) entfernt wurden und die VGF die Fläche der Schirn Kunsthalle weiterhin zur Verfügung stellt. Man warte auf neue Ideen bzw. Vorschläge der Schirn bezüglich der weiteren Stationsgestaltung.
Auch wenn ich dieser Neuen Altstadt nicht allzu viel abgewinnen kann, bin ich trotzdem gelegentlich dort und war dementsprechend sehr überrascht, dass das schon seit letztem Jahr so sein soll und mir nicht aufgefallen war – und vor allem, dass es seitdem offenbar noch nicht mal die üblichen Schmierfinken auf den Plan gerufen hat.