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Vor einigen Tagen bin ich auf eine im April veröffentlichte Meldung auf einer politischen Online-Plattform gestoßen. Konkret geht es dort um den Graffitinamen „Rape“ in Frankfurt. In dem Beitrag wird kritisiert, dass dieser „einen Begriff der sexualisierten Gewalt“ reproduziert und man auf „diese Art der männlichen Hegemonie und Gewaltfantasien, die sich gehen FLINT*-Körper richten“ keinen Bock hat und so etwas auch nicht als „Normalzustand“ akzeptieren möchte. Verknüpft wurde das mit einem Aufruf, derlei „Graffitis mit einer feministischen Intervention zu verschönen“, vermutlich ähnlich den Beispielfotos, die am Ende des Textes zu sehen sind, wo ein 2013 entstandenes „Rape“-Graffiti übermalt wurde.

Über diesen Namen hatte ich mich vor einigen Jahren auch schon gewundert, ist es doch das englische Wort für „Vergewaltigung“. Allerdings steht das Wort auch für „Zerstörung“ und „Verschandelung der Landschaft“ sowie „Raub“ und „Entführung“, verrät das Onlinewörterbuch von PONS. Selbst wenn für die Graffiti vermutlich die Bedeutungen „Zerstörung“ und „Verschandelung der Landschaft“ gemeint waren, ist es aufgrund der wesentlich bekannteren Bedeutung als „Vergewaltigung“ mindestens eine sehr unglückliche Wahl gewesen. „Rape“-Graffiti habe ich übrigens schon lange keine mehr gesehen. Vielleicht passend zum Thema: Es soll in Frankfurt mal jemand als „South Side“ aktiv gewesen sein und in diesem Zusammenhang auch das Kürzel „SS“ genutzt haben.

Abwandlungen des Logos „Antifaschistische Aktion“ (5)

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Trainspotting – Oktober 2024

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9 Comments

  • Weltfremder Internet Rambo*line sagt:

    Ich bin mir ziemlich sicher, dass der Writer nebenbei auch unzählige Frauen (warum eigentlich nicht Männer? Ganz schön sexistisch!) vergewaltigt hat!

    Weiß man denn 100%ig, dass der Sexist ein Mann ist? Kann doch auch eine Frau sein? Wie sexistisch!

    Das nimmt ja abstruse Formen an. RAPE ist ein guter Name mit einer super Buchstaben-Kombi. Dass es kein schönes Wort ist, ist klar. Graffiti soll ja auch provozieren.

    Es glaubt ja auch niemand, dass der City Ghost ein echter Geist ist oder die Jungs von AK 47 mit Kalaschnikows herumlaufen.

    • stadtkind sagt:

      Wenn sich in Deutschland jemand aufgrund von Geschlecht, Hautfarbe, Herkunft oder Religion diskriminiert fühlt und das kundtut, kommt immer ein privilegiertes Mittelschichtweißbrot daher und erklärt, warum es nicht so ist. Bloß nicht die Gefühle der Betroffenen / Diskriminierten in Betracht ziehen.

      • Weltfremder Internet Rambo*line sagt:

        Woher weisst du, dass ich weiß bin oder aus der Mittelschicht? Kann ich beides (halbwegs) verneinen. Ist das schon Rassismus? Ist nicht schlimm, bin ich gewohnt.
        Und wieso pöbelt das Stadtkind (Stadtkleinkind) jeden Kommentaschreiber an, willst du keine Diskussionen auf dem Blog?
        AK47 ist nach der Logik doch viel schlimmer. Millionen von Tote hat die gefährlichste Massenvernichtungswaffe der Menschheit auf dem Gewissen. Wer so was an Wände malt ist doch geisteskrank. Igitt. Ich habe Teile meiner Familie durch eine Kalaschnikow verloren, meine Gefühle sind verletzt. Ich werde bald losziehen und jedes Bild mit Blümchen und Friedenstauben übermalen.
        BOMBER das kranke Schwein spielte damals auch mit meinen Gefühlen, denn ich kann mich gut an die Bombennächte im Luftschutzbunker erinnern. Furchtbar! Tod und Verderben. Und der Sprayer wagt es sich darüber lustig zu machen. Krank!
        Ich glaube kaum, dass sich auch nur ein Opfer einer Vergewaltigung darüber aufregt, dass ein Schmierfink in Frankfurt RAPE sprüht. Das ist doch lächerlich.
        Ich habe beruflich mit Opfer von Gewalt u.a. auch Vergewaltigung zu tun, ich kann aus Erfahrung berichten, die haben ganz andere Sorgen.
        Ich habe großes Mitgefühl für Diskriminierte aller Art, bloß hilft es keinem Graffitis zu überpinseln, bekommt doch sowieso keiner ausserhalb der Szenen mit. Kein Normalsterblicher interessiert sich für Streetart oder kann sie entziffern.
        Geht Indymedia die Themen aus oder wieso kommen die auf so eine dumme Idee?
        Jetzt ernsthaft? Ich möchte hier niemanden angreifen oder bloß pöbeln. Ich fände es super wenn hier eine ernsthafte Diskussion entsteht. Und ja, ich provoziere natürlich etwas (viel) und versuche Leute aus der Reserve zu locken. Ich wills verstehen. Ich freue mich auf Antworten.

        • stadtkind sagt:

          Du willst also was loswerden, auf deine „pfiffige“ Art, aber darauf reagieren soll man bitte sachlich-seriös. Verstehe. Austeilen, aber nicht einstecken können.

          Es gibt bestimmt Seiten, die sich darüber freuen, dass Leute zig mal am Tag vorbeischauen, allerdings nicht wegen dem Content, sondern nur um zu checken, ob mal wieder jemand was Hochtrabendes in den Kommentarspalten abgesondert hat – und sei es der Seitenbetreiber selbst, um mit Fake-Kommentaren Diskussionen zu pushen. Ich leg da keinen Wert drauf und hoffe doch sehr, in den vergangen Jahren hier meinen Teil dazu beigetragen zu haben, mir hier möglichst viel von derlei Gesülze zu ersparen.

          Die Argumentation anhand von AK47 und Bomber zeigt, dass du es immer noch nicht gerafft hast – irgendwer und irgendwas ist immer noch viel schlimmer und woanders ist auch scheiße !1!11! – und immer noch erklären willst, warum jemand, der sich an was stört, sich daran nicht zu stören haben soll. Grüße!

        • Sommerloch sagt:

          Hallo, der Ausführung entnehme ich es gibt mit Bomber, Ak47 und Indymedia etwas zu klären. Die sind aber nicht hier und als Ersatz dafür den Autor mit Kleinkind anzusprechen, wird doch daran niemals etwas ändern! Oder die Situation verbessern!

          Ich denke es ist besser mit den Betroffenen, an anderen Orten,
          zu klären was Dir auf dem Herzen liegt. Wenn es Dir damit ernst ist.

          Der Artikel ist doch nur eine sachliche Wiedergabe, ein Bericht.

        • A. Nonym sagt:

          Ich würde sagen, der Unterschied liegt in dem, was beschrieben wird: AK-47 ist eben „nur“ eine Waffe. Und auch ganz schön viel Popkultur – man kann sich sicher über das Posen mit und die Ästhetisierung von Waffen streiten, aber es ist dann erstmal eher harmlos. Sie taggen eben den Namen einer Waffe und nicht „Erschießung“, „Hinrichtung“, o.ä. – im Unterschied zu Rape.

  • Weltfremder Internet Rambo*line sagt:

    OK. Schade.
    Ihr habt es auch nicht so wirklich verstanden, worauf ich hinaus wollte.
    Es war ein Versuch wert. Vielleicht antwortet ja noch jemand, der nicht direkt abblockt.
    Ich habe maximal provoziert und wollte verstehen wo das Problem ist bei RAPE.
    Hat nicht geklappt.
    Naja.

  • Ich sagt:

    Genau deswegen ist Graffiti die reinste Art der Kunst. Kunst wühlt auf, Kunst sch**ßt auf Alles, Kunst hält der Gesellschaft den Spiegel vor.

    Glaubt Ihr wirklich, dass der Writer zur Massenvergewaltigung aufrufen will? Glaubt Ihr wirklich, dass der Rapper Audio88 die „88“ in seinem Namen stehen hat, weil er Hitler verehrt. Oder liegt es vielleicht daran, das „88“ auch für HipHop steht? Glaubt Ihr wirklich, dass der Künstler Jonathan Messe den Hitlergruß in seiner Performance gezeigt hat, weil er ein Rassist ist?

    Sollen sie ruhig versuchen, Graffiti zu zensieren. Sie werden es nicht schaffen. Graffiti lässt sich, im Gegensatz zu anderen Kunstformen, nicht an die Leine nehmen.

    • stadtkind sagt:

      Auch dieser Kommentar verkennt, worum es hier eigentlich geht, und das könnte man zu diesem Zeitpunkt eigentlich verstanden haben. Schade eigentlich.

      Zensur erfolgt übrigens durch den Staat und dem Staat zurechenbare Stellen, Graffitis übermalen oder -schreiben, von wem und aus welchem Grund auch immer, hat damit nichts zu tun.

      Zu Jonathan Meese (der deswegen übrigens mehrmals vor Gericht war), und generell Kunstlogik: „Aber Hitler ist eben immer noch eine beliebte Wichsvorlage für deutsche Künstler und Intellektuelle […] Postmodern ist das nicht, es geht nicht um Dekonstruktion, es geht darum, die Kraft Hitlers zu benutzen. Schmutzig ist gut, das ist der alte Kunstreflex dabei […]“ (aus: Führer spielen – Warum deutsche Künstler die Finger von Hitler lassen sollten, von Georg Diez)

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