Mit einem Großvater als Oberpostschaffner und einer Tante als Oberpostsekräterin erscheint der Weg für eine Tätigkeit, die mit der Post in Verbindung zu bringen ist, geradezu vorgezeichnet, aber ganz so ist es nicht. Ursprünglich wollte der 1936 in Bielefeld geborene Gerhard Lienemeyer nämlich Elektroningenieur werden, fand damals aber keine Ausbildungsstelle und begann daraufhin eine Lehre als Grafischer Zeichner. 1988 ließ er sich in Offenbach mit einem eigenen Atelier nieder. Heute gilt er als einer der wichtigsten und einflussreichsten Gestalter von Briefmarken in Deutschland. Rund 25 Briefmarken der BRD stammen aus seinem Grafikbüro.
Seit dem 1. April ist seine Arbeit „Revision. Erinnerung an die verlorenen Dinge“ an der Frankfurter KuntSäule in Frankfurt-Sachsenhausen zu sehen.
„Das Wimmelbild von Gerhard Lienemeyer enthält neben einer Fülle von skurrilen Alltagsgegenständen auch allerhand Glücksversprechen, die wir in der nun beginnenden Post-Corona-Zeit gut gebrauchen können […] Integriert in die Collage sind ungestempelte Postwertzeichen als Chiffren für die Beförderung in eine bessere Zukunft. Lienemeyer hat diese in den 1990er Jahren als Sondermarken gestaltet und in unser visuelles Gedächtnis eingeschrieben. So findet Walter Triers Kult-Cover für Erich Kästners „Emil und die Detektive“ mit seiner Berliner Litfaßsäule auf die Frankfurter KunstSäule.“ (frankfurter-kunstsaeule.de)
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