Obwohl Aimee Mann bereits seit Mitte der 1980er-Jahre Musik macht, bin ich erst 1999 durch den Film Magnolia, u.a. mit Julianne Moore, Philip Seymour Hoffman und Tom Cruise, auf sie aufmerksam geworden. Zu dem Soundtrack steuerte Aimee Mann 9 von 12 Songs bei – darunter auch das für einen Oscar nominierte Lied „Save Me“. Darüber hinaus wurde ihre Musik in Magnolia auch als filmisches Stilmittel eingesetzt. Mal wurde ihre Musik mit Absicht so laut eingespielt, dass die eigentliche Unterhaltung der Schauspieler unverständlich wurde und die Bedeutung des Gesagten in den Hintergrund trat, mal sangen die Charaktere alle gleichzeitig, aber nicht gemeinsam, sondern jeder in seiner Szene, ihren Song „Wise Up“.
Bis auf ganz wenige Ausnahmen habe ich seitdem jedoch nur noch wenig von ihrer Musik mitbekommen. Das hat sich in diesem Jahr glücklicherweise geändert. Am 31. März veröffentlichte die mittlerweile 56-jährige Singer-/Songwriterin mit „Mental Illness“ ihr neuntes Studioalbum, und in den Wochen zuvor bereits zwei Songs daraus: „Patient zero“ und „Goose Snow Cone“.
Das Album erhält durchweg sehr gute Kritiken, sogar als ihre beste Platte seit „Magnolia“ wird es gehandelt. Gelegentlich setzen Streicher ein und auch ein Piano drängt sich mal in den Vordergrund, dominiert wird das Klangbild jedoch von der akustischen Gitarre. „Mental Illness“ ist aber nicht nur gut, sondern auch schön, zumindest wenn man rechtzeitig zugeschlagen hat und sich die Limited Coloured Vinyl Edition sichern konnte.
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