Gustav Metzger war ein Künstler und politischer Aktivist. Dank eines jüdischen Kindertransports nach England überlebte der in Nürnberg geborene Sohn orthodoxer Juden die Verfolgungen des Nationalsozialismus, während seine Eltern und zwei Schwestern im Holocaust deportiert und ermordet wurden. Er gilt als Begründer der autodestruktiven Kunst und prangerte mit seinen Arbeiten gesellschaftliche und politische Missstände an.
Gustav Metzgers Kunstwerk „Strampelnde Bäume“ steht derzeit vor der „Tower“-Dependance des Museums für Moderne Kunst. Die Bäume sind aus ihrer natürlichen Umgebung herausgerissen, die gen Himmel ragenden Wurzeln können kein Wasser aufnehmen und die kopfüber in Betonkuben steckenden Baumkronen bekommen kein Licht. Den Bäumen ist somit ihre Lebensgrundlage entzogen, wodurch sie dem Verfall ausgesetzt sind. Die Arbeit soll die zerstörerischen Folgen menschlichen Handelns auf die Natur symbolisieren.
Schon vor fast 30 Jahren beschrieb er die instrumentalisierende Benutzung des Begriffs „Umwelt“ als Modewort in politischen Kampagnen und sah darin einen Indikator der schwindenden Verbundenheit des Menschen mit der Natur. Das MMK zitiert ihn wie folgt:
„Der Begriff Umwelt eignet sich hervorragend, um Lügen zu verbreiten und Illusionen zu hegen. Menschen, die Produktion und Vertrieb führen, die – lokale wie nationale – Medien und Regierungen steuern, gebrauchen den Begriff Umwelt systematisch, um Wirklichkeiten zu verbergen, um die Öffentlichkeit zu verwirren und um deren Wahrnehmung von Wirklichkeit zu verzerren“ (Gustav Metzger, 1996).







