Wenn es um Architektur in Frankfurt am Main geht, dann ist in der Regel von den zahlreichen Wolkenkratzern die Rede, aber auch immer öfter davon, dass Neubauten nur mäßig wohlwollend von vielen Bürger*innen aufgenommen werden – entweder weil die Architektur von uninspiriert wirkenden Bauten gepägt ist und sich zudem oft ähnelt oder mit hochpreisigen, exklusiven Wohnraum an den eigentlichen Belangen der Bürger*innen vorbei gebaut wird. Eine sehenswerte Ausnahme bei den Büro- und Geschäfthäusern, die in den vergangenen 10 Jahren in Frankfurt am Main gebaut wurden, befindet sich in der Mainzer Landstraße 47. Fertiggestellt wurde der Neubau „FortySeven“ im Jahr 2015.
Die in Frankfurt am Main beheimateten TEK TO NIK Architekten und Generalplaner legten den Fokus auf die Fassade als gestalterisch-städtebauliches Zeichen, und zwar mit Anknüpfungspunkten an dem mir bisher unbekannten historischen „Frankfurter Stil“ (Baukunst-Epoche gegen Ende des 19. Jahrhunderts). Der Neubau ist als Stahlbetonskelettbau konzipiert. Die über 600 m² große Vorhangfassade aus Kalkstein gründet auf einem Raster aus 8 x 8 quadratischen Fensteröffnungen mit einem zentralen Eingangsbereich. Die plastisch dreidimensional geformten, mit vor- und rückspringenden Elementen gestalteten Lisenen von vier Fenstern ergeben jeweils einen aus der Fassade hervortretenden Stern.