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Heute erst bin ich auf den Kulturpass aufmerksam geworden, obwohl Kultur für ALLE e.V. bereits im Herbst 2008 gegründet wurde. Nach einem ersten kurzen Blick in die Broschüre dachte ich eine Art Museumsufercard, die aber über die Welt der Museen hinaus geht, da einen Menge Etablissements jenseits der Museenlandschaft in Frankfurt aufgeführt wurden, sogar die hr-Bigband, die ich dieses Jahr gerne (zum ersten mal) live erleben möchte, die Städtischen Bühnen, Oper, etc… und ich so gedacht: WOW!. Daheim angekommen, erstmal vergessen und später die Broschüre quasi wieder entdeckt, die Website kuturpass.net angesurft und erstmal auf´s dortige Impressum geklickt um zu sehen, wer dahinter steckt und siehe da: Noch-OB Petra Roth lächelt mir in Freizeitjacke und lässig Pose entgegen und wunder mich kurz wegen ihrer Worte, bis ich im nächsten Moment begreife: Der Kulturpass ist nicht für jedermann. „Der Kulturpass ist für Bedürftige.“ Hm, also doch für alle? Kulturbedürftige gibt es do… okay, lassen wir das. 

Lange Rede, kurze Sinn: Aus dem bedauerlichen Zustand heraus, daß in Frankfurt viele kulturelle Veranstaltungen (Konzerte, Oper, Zirkus, Kino, Schauspiel, etc… fast 200 Institutionen bisher) nicht immer ausverkauft sind, will Kultur für ALLE e.V. als Mittler zwischen den Veranstaltern und den Kulturinteressierten agieren und diese freien Plätze für wenig Geld (1€ für Erwachsene und 0,50€ für Kinder) vermitteln. Folgende Vorraussetzungen müssen gegeben sein, um für einen solchen Kulturpass berechtigt zu sein:

  • Ich habe einen Frankfurt-Pass
  • Ich beziehe Leistungen vom Job-Center// ALG II
  • Ich beziehe Hilfe zum Lebensunterhalt // ALG XII
  • Ich bin Rentnerin / Rentner und beziehe Grundsicherung // ALG XII
  • Ich beziehe Hilfe nach dem Asylbewerber-Leistungsgesetzgesetz // ALG XII)
  • Die in meinem Haushalt lebenden Kinder unter 25 Jahren leben unter einer der vorgenannten Bedingungen // (ALG II/ALG (XII)
  • Ich bin wohnsitzlos

Ein tolles Projekt, welches nach eigener Angabe über 80.000 (!!!) Menschen in Frankfurt aufgrund ihrer finanzieleln Lage die Möglichkeit bietet, an Kultur teilhaben zu können. „Kultur muss man sich leisten können, auch wenn man sie sich nicht leisten kann.“ Wer dieses Projekt unterstützen möchte, kann hier mehr zum Thema Spenden erfahren.

7 Comments

  • Robert S. sagt:

    Das Problem solcher in der Tat _tollen Projekte_ hat Du in der Tat gleich in ersten Satz angedeutet:

    Wenn man ein Angebot nicht kennt, wird man auch nicht in Verlegenheit kommen, derartiges zu nutzen!

    Und andersrum wird ein Schuh draus:
    Das Projekt wird in ein paar Jahren eingestampft, _weil_ keiner das Angebot nutzt – mit dem Unterton des Taunus-Schnösels:“War doch klar! Wer hätte auch gedacht, dass kulturlose Hartz4er das jemals nutzen!

    • Silvana sagt:

      die informationsvermittlung finde ich auch problematisch. und selbst wenn man das angebot kennt, bekommt man alle veranstaltungsinfos nur im netz; internetanschluss wird also vorausgesetzt.

      • stadtkindFFM sagt:

        Aber mit welchem Medium außer dem Internet wäre denn Deiner Meinung nach ein zeitnaher/ aktueller Informationsfluss sonst möglich? Ich denke, es entscheidet sich doch bestimmt recht kurzfristig, ob überhaupt Plätze bei einer Veranstaltung übrig bleiben oder? Oder gehen Deine Überlegungen in die Richtung, daß man je teilnehmender Einrichtung generell einige Plätze für die „Berechtigten“ zur Verfügung stellen könnte?

    • stadtkindFFM sagt:

      Ich könnte mir vorstellen, daß bei den Instituten mit denen man als „Zielgruppe“ zu tun hat, eher auf den Kulturpass stößt, als mir es jetzt widerfahren ist. In dem Flyer werden z.B. Werkstatt Frankfurt e.V., Caritasverband Frankfurt e.V., Diakonisches Werk, Wohnsitzlosenhilfe e.V. u.v.a. genannt.

      • Silvana sagt:

        ich arbeite im vernastaltungsbereich und bei mir riefen häufig ältere leute an und fragten welche veranstaltungen denn überhaupt angeboten werden. ich musste sie immer auf das internet verweisen und damit waren die ziemlich überfordert. ein faltblatt oder aushang über die aktuellen veranstaltungen beim jeweiligen amt wäre hilfreich- aber vielleicht gibt es das mittlerweile schon.

  • Der kulturpass wird vom unabhängigen Verein Kultur für ALLE getragen. Fast 5000 Menschen aus dem Kreise derer, die in unserer Stadt von Grundsichrung leben müssen , nutzen den Pass bereits und sind bei fast 200 Kulturinstitutionen zum Eintrittspreis von einem Euro (Kinder die Hälfte) willkommen.

    Denn : Kultur ist nicht exklusiv, Kultur ist inklusiv !

    Götz Wörner
    Kultur für ALLE e.V. , Frankfurt am Main
    http://www.kulturpass.net

  • Maintalerin sagt:

    Wir als betroffene „Hartzler“ können uns nur darüber freuen, dass es ein solches Angebot gibt. Wir sind gebürtige Frankfurter, leben aber seit 8 Jahren in Maintal in absolut kulturfreier Zone. Wir mussten uns Museumsbesuche bisher wirklich zusammensparen, da ja auch noch Fahrgeld anfällt und das ist liegt bei 2 Personen mal gleich bei gut 15 Euro hin und zurück. Wir haben den Pass beantragt und hatten ihn innerhalb einer Woche im Briefkasten. Wir werden die Möglichkeiten rege nutzen und können dieses Projekt nur befürworten. Dass es nur über das Internet Informationen gibt, sehen wir nicht als Problem. Man kann es nun mal nicht allen und Jedem recht machen.

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