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Auch in diesem Jahr findet parallel zur Frankfurter Buchmesse die GegenBuchMasse statt. Seit nun schon 28 Jahren bieten die Veranstaltungen dieses Formats linken und kritischen Autor*innen sowie kleinen Verlagen die Möglichkeit, Themen zu präsentieren, die auf Kommerz und am Mainstream ausgerichteten Messeprogramm fehlen oder nicht sonderlich im Fokus stehen. Die Frankfurter Buchmesse findet in diesem Jahr vom 18. bis 22. Oktober statt, die erste Veranstaltung der GegenBuchMasse findet jedoch schon am kommenden Mittwoch, 11. Oktober statt.

An jenem 11. Oktober heißt es um 20 Uhr im Fanhaus Louisa: Fußball, Chaos, Kapital – Wem gehört das Spiel? – Friede den Kurven, Krieg den Verbänden. Die Lesung mit Raphael Molter wird veranstaltet von Frankfurter Fanprojekt, P.A.C.K. und PapyRossa Verlag. Vergangenes Jahr erschien sein Buch „Friede den Kurven, Krieg den Verbänden. Fußball, Fans und Funktionäre – Eine Herrschaftskritik“. Der Vortrag greift folgende Fragen auf, die kontrovers in gemütlicher Runde diskutiert werden können: Sind 50+1 und Mitgliedermitbestimmung wirksame Instrumente für einen demokratischen Fußball? Was zeichnet die Fußballindustrie aus? Warum werden Fußballfans vom Staat wie von den Fußballverbänden bekämpft? Wie lässt sich ein anderer Fußball erkämpfen? ↳ Leseprobe [.pdf]

Weiter geht’s eine Woche später, am 18. Oktober, zunächst um 16 Uhr im Festsaal im Studierendenhaus: Thema: Stimmen des Krieges – Interviews mit Zeuginnen und Zeugen aus dem Ukraine-Krieg. Thema des Abends um 20 Uhr im Café ExZess ist Bella Ciao – Auf den Spuren eines Partisanenliedes. In dem Buch, das Andreas Löhrer vorstellen wird, geht es um die Ursprünge dieses Liedes, aber auch darum, wie es sich in Italien und darüber hinaus verbreitet hat, also auch in der BRD und der DDR. Zeitgleich findet erneut eine Veranstaltung im Fanhaus Louisa statt. Thema: Eintracht intim – Schräges und Besonderes aus der Geschichte von Eintracht Frankfurt. Inwiefern die u. a. als „skurriles Panoptikum der Vereinsgeschichte“ bezeichnete Publikation in das eigentlich explizit gesellschaftspolitische Format GegenBuchMasse passt, hat sich mir ehrlich gesagt nicht erschlossen.

Am Donnerstag, 19. Oktober stehen um jeweils 20 Uhr die folgenden beiden Themen im Mittelpunkt: Worum es geht – Autismus, Trauma und Gewalt mit Hannah C. Rosenblatt (Café ExZess) und Spezialoperation und Frieden – Die russische Linke gegen den Krieg mit Ewgeniy Kasakow in der Au.

Was uns empowert – Geschichten von FLINTA of Color heißt es bei der Lesung mit Mia Hoàng Dung Vũ, Meieli Borowsky-Islam und Tú Qùynh Nhu Nguyễn am Freitag, 20. Oktober, um 20 Uhr im Café ExZess. ↳ Leseprobe [.pdf]. Bereits eine halbe Stunde vorher beginnt bei der Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK) die Lesung zu Kontext Vietnam – Historische Feinanalysen und politische Perspektiven mit Günter Giesenfeld, der seit 50 Jahren publizistisch die Entwicklung Vietnams begleitet.

Am Samstag, den 21. Oktober, gibt es drei Veranstaltungen: Das Ende des Romantikdiktats – Warum wir Nähe, Beziehungen und Liebe neu denken sollten mit Autorin Andrea Newerla im Klapperfeld beginnt um 19 Uhr. In Arbeitet nie! – Die Erfindung eines anderen Lebens blickt Hanna Mittelstädt, ebenfalls ab 19 Uhr, allerdings im Café ExZess, zurück auf die ersten vierzig Jahre von Edition Nautilus. Entlang zahlreicher Dokumente und Fundstücke aus der Verlagskorrespondenz erzählt sie eine so persönliche wie kollektive Geschichte. ↳ Leseprobe [.pdf]. An gleicher Stelle geht es um 21 Uhr weiter, und zwar mit Beton! In Beton – Massenkonstruktionswaffe des Kapitalismus zeichnet der deutsche Philosoph Anselm Jappe die Geschichte des Betons nach, insbesondere die Propaganda seiner zahlreichen Befürworter*innen und die Skepsis weniger Gegner*innen. Diese mit zahlreichen Beispielen angereicherte, unerbittliche Kritik des Betons ist gleichzeitig eine Kritik der modernen Architektur und des zeitgenössischen Urbanismus. ↳ Leseprobe [.pdf]

Die letzte Veranstaltung findet fast eine Woche später statt, am Freitag, den 27. Oktober. Die Lesung im Café Kurzschlusz mit Sascha Schmidt, Politikwissenschaftler, Gewerkschafter und regelmäßiger Autor des Magazins „der rechte rand“, und Yvonne Weyrauch, Politikwissenschaftlerin und tätig in der politischen Bildungsarbeit, dreht sich um ihr Buch Rechter Terror in Hessen – Geschichte, Akteure, Orte. Sie haben die Geschichte rechten Terrors in Hessen nach 1945 aufgearbeitet und kommen zu dem Ergebnis, dass sich dieser wie ein roter Faden durch die Geschichte Hessens zieht.

Wie immer gilt: Der Eintritt ist frei, Spenden sind erwünscht.

Das GegenBuchMasse-Programm 2023 in aller Ausführlichkeit gibt es hier:
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