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Gleich dreimal habe ich mir etwas verwundert die Augen gerieben, als ich vom Frankfurt Cup, dem jährlich stattfindenden Hallenfussballturnier erfahren habe. Getreu dem Motto „Mut zur Veränderung“ wurden für das Turnier am 10. Januar 2015 folgende Änderungen vorgenommen:

  1. Statt der zuletzt üblichen 6 Mannschaften spielen beim kommenden Turnier nur noch 5 Mannschaften um den Pott.
  2. Dadurch ändert sich auch der Spielmodus: Die zwei 3er-Gruppen, in denen die Teams um den Einzug in das Halbfinale spielten, fallen weg, stattdessen spielt jeder gegen jeden und der Tabellenerste- und zweite tragen dann das Endspiel aus.
  3. Das gestraffte Teilnehmerfeld geht, zumindest dieses Mal, zu Lasten der Offenbacher Kickers, die für 2015 nicht mehr eingeladen wurden.

Der Fernsehsender Sport 1, der das komplett ausverkaufte Turnier übertragen wird, widersprach der vom Boulevard verbreiteten Meldung, dass man kein Interesse an einen Viertligisten beim Turnier geäußert hätte und verwies bei der Gelegenheit darauf, dass man auch sonst gerne Regionalliga-Spiele zeige, besonders mit Beteiligung der in dieser Spielzeit wiedererstarkten Offenbacher Kickers.

Der Vorteil beim neuen Modus liegt darin, dass man jedes Team, also auch das, zu dem man hält, mindestens vier Mal spielen sieht. Beim alten Modus bestand immer die Gefahr, dass der Lieblingsverein bereits nach zwei erfolglos gestalteten Gruppenspielen die Koffer packen musste. Aus sportlicher Sicht überzeugt mich jedoch der neue Modus nicht, da feht es mir einfach an Spannung und wer bitteschön will allen Ernstes – Titelverteidiger hin oder her – Greuther Fürth und – nur weil mit Skibbe und Caio zwei bedingt erfolgreiche Ex-Eintrachtler dort gelandet sind – Grasshopper Zürich vier Mal spielen sehen?

Ich würde immer noch eine Variante mit einem homogenen Teilnehmerfeld begrüßen, z.B. nur mit Mannschaften aus Hessen und der erweiterten Region, (Wehen-Wiesbaden, Offenbacher Kickers, Hessen Kassel, FSV Frankfurt, Eintracht Frankfurt, Darmstadt 98, Waldhof Mannheim, TSG Hoffenheim, FSV Mainz 05), es müssen ja nicht jedes Jahr exakt dieselben sechs, bzw. fünf Teams aufschlagen, das könnte man ja variieren, falls es vielleicht sicherheitsrelevente Bedenken geben sollte, damit zu viele „richtige “ Fans anzuziehen. Nur: Von allem ein bisschen, hier ein bisschen 1. Bundesliga, dort ein bisschen 2. Bundesliga, ein Team aus dem Ausland etc., entspricht zumindest nicht meinem Verständnis von einem interessanten Teilnehmerfeld.

Mein erstes Hallenturnier in Frankfurt besuchte ich übrigens 1986. Dieses fand damals noch in der Festhalle statt – mit der Nationalmannschaft Ungarns, Udinese Calcio, Dukla Prag, FC Luzern, SV Waldhof Mannheim und Eintracht Frankfurt. Das Eintracht-Archiv zu diesem Turnier: „Fazit: Sportlich wusste die Eintracht zu gefallen. Doch das Konzept mit dem internationalen Teilnehmerfeld und dem Verzicht auf lokale Vereine kann als gescheitert angesehen werden. Mangels Derbycharakter und Underdog-Siegen herrschte in der Festhalle meist eher Kongress- denn Fußball Atmosphäre.“

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