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demo-gegen-polizeigewalt

Die Diskussion über den missglückten Polizeieinsatz beim geplanten Blockupy-Demonstrationszug durch Teile Frankfurts am 1. Juni 2013 ist auch eine Woche nach den Geschehnissen rund um den „Frankfurter Kessel“ weiterhin in den Medien präsent und war glücklicherweise nicht nur die berühmte Sau, die mal eben für einen Tag oder gar nur wenige Stunden durchs Dorf getrieben wurde. „Sogar“ der Boulevard und konservative Publikationen äußerten sich (ungewohnt) kritisch gegenüber der vor Ort verrichteten „Polizeiarbeit“, ebenso rückten viele Journalisten ihr eigenes Tränenvergießen in den Mittelpunkt, um auch mal selber Teil der Story zu sein.

Unterstützung aus ungewohnten Kreisen also, zwar weniger für die Motive der Demo, welche dadurch (nahezu) komplett aus den Medien verschwanden, dafür aber in Sachen Unverhältnismäßigkeit bezüglich des Polizeieinsatzes. Als wären alle anderen Schikanen und Verletzungen seitens der Polizei bei halbwegs vergleichbaren Demos in der Vergangeheit nur halb so viel wert, nur weil es dieses Mal sogar Journalisten und auch Politiker getroffen hat. Mit Verlaub, noch mehr kann man seine Unglaubwürdigkeit nicht zur Schau stellen. 

Ebenso affig die allermeisten „Ich halte zwar nicht viel von Blockupy, aber…“-Blogposts die suggerieren möchten, dass deren Meinung von besonderer Bedeutung sei, weil sie sich sonst ja nicht für etwas mehr soziale Gerechtigkeit interessieren, geschweigedenn sich dafür einsetzen. Von denen, die noch nicht mal diesen Status erreicht haben und tagelang rumnölen, dass ihnen die Beweggründe und Inhalte von Blockupy immer noch nicht klar sind, mal ganz zu schwiegen. Offenbar kommen die verrücktesten Katzenbildchen im Web wie von alleine zu einem geflogen, während Informationen, die Menschen aus ganz Deutschland und Europa nach Frankfurt lotsen, unauffindbar zu sein scheinen. Im Umkehrschluss hieß dies übrigens nicht, dass genau solche Leute sich nicht zu schade dafür waren, die Anliegen tausender Menschen mit dümmlichen Sprüchen zu begleiten.

In zahlreichen Städten und in mehreren Ländern fanden bereits zahlreiche Aktionen der Solidarität gegen diese staatliche Repression mitten in Deutschland statt. Am heutigen Samstag, 8. Juni 2013, besteht die Möglichkeit sich mit den Betroffenen der Polizeiwillkür zu solidarisieren und ein Zeichen gegen die Kriminalisierung emanzipatorischer Bewegungen zu setzen.

Die Solidaritätsdemo startet um 12:00 Uhr auf der „Blockupy-Route“ = Baseler Platz (Auftaktkundgebung), Wilhelm Leuschner Strasse, Hofstrasse, Neue Mainzer Strasse, Berliner Strasse, (Kundgebung Paulsplatz), Battonstrasse, Kurt- Schuhmacher Strasse, (Kundgebung Konstablerwache), Konrad Adenauer Strasse, Bleichstrasse, Hochstrasse, Opernplatz (Kundgebung), Taunusanlage, Taunustor, Gallusanlage, Willi Brandt Platz (Abschlusskundgebung).

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