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Am 12. März, dem Montag nach der OB-Wahl in Frankfurt, bemühte die Frankfurter Rundschau auf der Titelseite die Schlagzeile „Im Finale“ um auf die anstehende Stichwahl zwischen Peter Feldmann und Boris Rhein hinzuweisen. Beide Bewerber um das Amt des OB in Frankfurt trennten 6,1%. Rhein erhielt 39,1%, Feldmann 33,0% der Stimmen (.pdf)

Bereits zu diesem Zeitpunkt, also nach Bekanntgabe des Wahlergebnisses und vor dem Erscheinen der Zeitung war klar, daß die Wählerinnen und Wähler der Grünen einen gewichtigen Beitrag dazu leisten werden, wer neuer OB in Frankfurt wird. Insofern besteht dieses Finale eigentlich aus drei Protagonisten: Rhein, Feldmann und eben die Wählerschaft der Grünen.

Welcher dieser Kandidaten diese Stimmen oder zumindest einen Großteil davon erhalten wird, ist offen, da es seitens der Grünen keine „offizielle“ Wahlempfehlung gibt. In Anbetracht der Tatsache, daß schwarz-grün in Frankfurt schon recht lange gemeinsame Sache machen, ist es doch schon ein wenig überraschend, daß sich die Grünen nicht zu Boris Rhein bekennen. Das könnte man im Umkehrschluss als indirekte Aussage für Feldmann deuten.

Die Linke hat sich gegen Boris Rhein ausgesprochen, die Piratenpartei gibt offiziell keine Wahlempfehlung zur OB-Wahl ab und die FAG Wählergemeinschaft teilte mit, daß man bei Peter Feldmann mehr Übereinstimmungen mit den eigenen Vorstellungen feststellen konnte, Was also diese Lager betrifft, könnten einige Stimmen mehr für den SPD-Mann zu Buche stehen.

Verloren haben bei dieser Wahl die noch amtierende OB Petra Roth, die mit Bekanntgabe ihres vorzeitigen Ausscheidens aus dem Amt überhaupt zu diesem Szenario beitrug und die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Frankfurt am Main, die sich als Spielball parteipolitischer Winkelzüge nun zwischen zwei Kandidaten entscheiden müssen, denen man beiden nicht aus vollster Überzeugung seine Stimme gibt, sondern eher nach dem Prinzip des kleineren Übels wählt.

Kommentare

  • herrhoffmann sagt:

    „…schraubt bei mir den An-Kopf-Greifen-Faktor bezüglich der Grünen in Frankfurt, für mich DIE Loser der diesjährigen OB-Wahl, ins Unermessliche…“

    das ist das, was übrig bleibt. leider. zum ersten mal in meinem leben begreife ich die wahl der spd als protestwahl. absurd. wenn ich heute wählen gehe, denke ich an matthias beltz: wo geh ich hin, wo komm ich her und warum bin ich nicht dort geblieben.

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