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Die Metallspikes in London oder der Stahlzaun in Hamburg sind nur einige Beispiele dafür, wie in Städten Obdachlose aus bestimmten Stadtgebieten verdrängt werden sollen. In diese schlechte Gesellschaft begibt sich nun auch der Stadtteil Bornheim in Frankfurt. Wenngleich das vor Ort etwas schicker verpackt wird, steht es am Ende den anderen Maßnahmen in Nichts nach. Doch der Reihe nach:

Im Rahmen des Projektes „Lust auf Leben“ sollten bestimmte Stellen entlang der Berger Straße mit bepflanzem Paletten-Mobiliar verschönert werden. Hierzu zählte auch der Eingangsbereich des seit zwei Jahren leer stehenden Gebäudes, in dem sich früher der Elektronikmarkt Saturn befand.

"Lust auf Leben"-Oase in der Berger Straße beim ehemaligen Saturn

Seit einigen Wochen hatten sich vor Ort ein bis zwei Obdachlose eingefunden, sowohl tagsüber, als auch nachts. Wie bereits neulich berichtet, sollen sich viele Bornheimer daran gestört haben, was die Macher des Projekts, gemeinsam mit dem Inhaber der Immobilie, dazu nutzen, diese Konstruktionen zu entfernen und den Eingangsbereich zuzubauen. Das wurde nun kurzfristig umgesetzt und sieht wie folgt aus:

leerstand-berger-strasse-saturn-zugebaut

Demnächst sollen dort auch noch irgendwelche Künstler angedackelt kommen und diese Fläche hübsch gestalten – zack, Leerstand aufgehübscht, Obdachlosigkeit vor der eigenen Haustür weg, alles wieder gut! Und die besorgten Bornheimer können wieder ruhig schlafen.

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10 Comments

  • Das ist ja praktisch. Und sieht auch noch gut aus. Schön, schön!

  • Simon sagt:

    Na toll, vor ein paar Wochen dachte ich noch: Na wenigstens ein paar Obdachlose freuen sich an dieser komisch Installation.

    20 Jahre selbst da gewohnt – mittlerweile ist Bornheim echt nur noch zum kotzen..

    • stadtkindFFM sagt:

      Inklusive mir kenne ich noch mind. drei weitere Leute, die das genau so dachten. Offenbar hätte man das irgendwem mitteilen müssen, so wie die Hater es getan haben (sollen). Es ist schon ein bisschen traurig wie sich das in Bornheim in den letzten zwei Jahrzehnten so entwickelt hat.

  • Ivi sagt:

    Alter! Was für H…söhne beschweren sich da eigentlich?! Und sitzen dann mit ihrem ekelhaftem Arsch im Warmen und freuen sich des Lebens. Am WE mal ein Ausflug ins verruchte Bahnhofsviertel, das reicht dann schon als Dosis Elend. Aber bitte nicht vor der eigenen Haustür. Das ist ja eklig. Und könnte zum Nachdenken bewegen, während man sich das Glas Wein für 7,80 hinter die Binde kippt. Schnell zurück in die Vorstadt…äh, Bornheim mein ich. Fröhliche Weihnachten.

  • universaldilletant sagt:

    Vor allem habe ich letztens an der Höhenstr. das „wie wir Bornheimer so sind“-Schild gelesen. Leider keine Kamera dabei gehabt, würde gut zum Artikel passen…
    Man ist halt manchmal etwas ruppig, meint das aber nicht so. Auch diese Aktion ist sicher anders gemeint: man beseitigt bloß öffentliche Schlafplätze für Obdachlose, damit die nicht mehr draußen schlafen können, wo es doch jetzt Winter wird.

  • TV Vollwäsche sagt:

    Sorry aber die Kommentare hier … und dann hinter Lifestyle, Fashion und Sneakern stehen. Typische deutsche Doppelmoral.
    Ich laufe fast täglich an, jetzt nur noch einer, solchen Installation vorbei.
    Ist zwar gut gemeint, für mich persönlich sieht es aber nicht schön aus und ich frage mich immer wem das jetzt nutzt. Oder ist das nur eine Art Markierung? Dass das jemand nutzt, z.B. zum sitzen, hab ich noch nie gesehen. Achso soll eine Verschönerung sein. Aber grundsätzlich ein Anfang. Mal auf den Sommer warten….
    Ich bin kein Bornheimer, bin im Nordend aufgewachsen und von dort nach Bornheim geflohen. Schon traurig wie ihr hier über Bornheim herzieht. Ich finde man kann immer was Schlechtes sehen und haten, sonst würde man die Hater gar nicht erkennen… versucht doch mal die schönen Dinge an und in Bornheim zu erkennen, es gibt jede Menge davon!
    Diese Stadt gehört allen, auch mir und den Leuten die gegenüber vom Saturn wohnen – ich übrigens nicht.
    Man sieht sich NICHT auf dem Friedberger Markt…

  • stadtkindFFM sagt:

    Der Stadtteil, besonders Leerstand und unschöne Ecken (wer immer diese als solche definiert, und hier fängt es eben schon an!) sollen schöner und belebt werden. So weit, so gut. Am Beispiel des ehemaligen Saturn sieht man allerdings, was das wirklich bedeutet. Gepaart mit all den in Bornheim entstehenden Neubauten im hohen Preissegment und deren künftigen Eigentümer und Mieter bleibt in Bornheim leider nicht mehr viel von „Diese Stadt gehört allen“ übrig. Das ist ganz konkrete Kritik und hat mit Haten wenig zu tun.

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