Skip to main content

Racial Profiling ist das Kontrollieren von Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe, Herkunft, Religion oder ihres vermeintlich „fremden“ Aussehens. Es handelt sich hierbei um menschenrechtswidrige Personenkontrollen und Kritik daran äußern internationale Menschenrechtsgremien schon seit geraumer Zeit.

„Racial Profiling ist in Deutschland alltäglich. Das grundrechtliche Verbot rassistischer Diskriminierung muss Teil der Polizeiausbildung sein, damit diese diskriminierende Praxis aufhört.“ (tagesspiegel, 11.01.2017)

Geht es nach der Stadtteilgruppe Bahnhofsviertel Solidarisch, erleben Menschen im Frankfurter Bahnhofsviertel und den angrenzenden Stadtteilen seit mehreren Monaten jedoch genau das – Racial Profiling.

„Hochgerüstete BFE-Einheiten der Polizei patrouillieren in Kampfmontur durch die Straßen während im Hauptbahnhof Bundespolizei und Deutsche Bahn-Security gemeinsam Streife laufen […] Der in der Drogenpolitik der Stadt lange Jahre praktizierte „Frankfurter Weg“ wird damit konterkariert, was in der Stadtpolitik akzeptiert zu sein scheint. Die Optimierung des Viertels hin zur schicken Szene-Location und zum Investoren-Traum läuft auf Hochtouren, Gentrifizierung und Vertreibung des alten BewohnerInnen-Milieus bestimmen die Agenda.“ (bahnhofsviertel solidarisch, 27.04.2017)

Dazu gesellt sich, auch aktuell wieder, eine unausgewogen wirkende Berichterstattung in der Frankfurter Medienlandschaft, die weitestgehend nur Positionen wie „Polizei meldet“ dies, „Stadt möchte“ das, kolpotiert.

Plakat von Bahnhofsviertel solidarisch in Frankfurt Plakat von Bahnhofsviertel solidarisch in Frankfurt

Aktuell lassen sich im Bahnhofsviertel einige Plakate zu dem Thema entdecken, ebenso organisieren verschiedene Menschen aus dem Bahnhofsviertel für den 6. Mai 2017 einen kritischen Stadtteilspaziergang, der sich mit den jüngsten Entwicklungen auseinandersetzen will.

Kirschblüte am Frankfurter Mainufer

Stadtbilder Frankfurt – März 2024

Wenn die Zeit von Magnolien und Kirschblüten gekommen ist, kann sich sogar Frankfurt für zwei, drei Wochen sehen lassen und im Internet gibt es fast mehr Fotos davon als von…
Altes FAZ-Gebäude wird abgerissen

Bauarbeiten auf dem alten FAZ-Areal (März 2024)

Die Bauarbeiten auf dem ehemaligen FAZ-Areal haben sich mittlerweile von der Günderrodestraße und Hellerhofstraße in Richtung Gutenbergstraße und Mainzer Landstraße verlagert. Aktuell erfolgen Abbrucharbeiten am Gebäude ...
Bubatzkarte für Frankfurt: In den rot markierten Bereichen darf auch künftig nicht gekifft werden.

Gestern Tricky-Cracky-Guide, heute Bubatzkarte

„Ich hätte gerne einen Stadtplan von Frankfurt aus dem man erfährt, wo man was bekommen kann ...“ – 1994 noch ein Badesalz-Sketch, 2024 Realität mit der Bubatzkarte.

7 Comments

  • Anwohner sagt:

    Ich fände es interessant, mal Meinungen (der Stadtteilgruppe) zu erfahren, wie sie sich sonst vorstellen, die Situation des offenen Drogenhandels und den damit verbundenen Belästigungen, Bedrohungen etc. zu verbessern.

    Laut „racial profiling“ schreien ist mir da zu einfach.

  • Ibis sagt:

    Racial profiling zu praktizieren und soziale Probleme zu verdrängen/verschieben, ohne sie zu lösen, ist jetzt aber auch kein hochkomplexer Ansatz…
    Grundsätzlich muss es doch legitim sein, rassistische Praxis zu kritisieren, gerade weil sie auch rechtswidrig ist, finde ich. Dass in der Sozialarbeit generell viel Luft nach oben ist, ist ja auch kein Geheimnis. Ein gesundes Unrechtsbewusstsein muss nicht implizieren, eine Lösung für die Problemstruktur des Bahnhofviertels zu haben.

  • Anwohner sagt:

    Absolut.

    Nur bemerke ich nicht, dass es sich hier um rassistische Praxis handelt und damit eben auch kein racial profiling. So wie ich als Anwohner, kennt auch die Polizei mittlerweile die Kandidaten, die dann eben regelmäßig einer Kontrolle unterzogen werden. Und wenn ich zufällig mitbekomme, wer mal wieder seine Taschen leeren muss, dann sind das immer genau die, die ich auch ständig beim dealen sehe.

    Polemische Sprüche auf reißerischen Plakaten um – quasi im Gegenzug – die Polizei unter Generalverdacht des Rassismus zu bezichtigen, halte ich daher für unangebracht.

  • wurst sagt:

    Bist du people of colour? Wenn nicht, kann es möglicherweise daran liegen, dass du nicht bemerkst, dass es sich um eine rassistische Praxis handelt.
    Schick doch mal eine*n nicht-weiße*n Freund*in eine Woche durch das Bahnhofsviertel, vielleicht erweitert das auch deinen Horizont. Vorausgesetzt, der/die Freund*in hat Bock drauf.

    Und möglicherweise ist im Vergleich zu dem, was du „zufällig“ mitbekommst, genauso interessant, was du nicht zufällig mitbekommst.

  • Angestellter sagt:

    Die Frage ist doch schon im Ansatz falsch – was ist denn überhaupt dein Problem mit dem Dealen?

  • Anwohner sagt:

    Würde mich freuen, wenn du (@ wurst) deine Geschichte/Erfahrung dazu mir und den Lesern mitteilst.

  • wurst sagt:

    Lieber Anwohner, das hätte doch keinen Wert, irgendein Kommentar hier im anonymen Internet – ich könnte mir ja ausdenken, was ich wollte.

    Zum Beispiel, dass ich weiß bin und täglich mit nicht unerheblicher Menge illegaler Drogen durch das Bahnhofsviertel laufe und noch nie kontrolliert worden bin.
    Oder dass ich nicht-weiß bin, und mehrfach kontrolliert worden bin, obwohl ich keinerlei Drogen bei mir habe und einfach nur zum Zug wollte.

    Vielleicht bin ich aber auch so angezogen, dass ich Kreisen zugerechnet werde, die einfach nicht kontrolliert werden – auch wenn bekannt ist, dass in diesen Kreisen sehr wohl Drogen konsumiert werden.

    Such dir einfach was aus…

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner